Der Stahlhelm - Bund der Frontsoldaten Viele Männer kehrten aus dem Krieg als gebrochene, verletzte und erschöpfte Menschen heim. Ihre innere Welt ist durchpflügt von existentiellen und tragischen Erlebnissen. Statt einer Siegeshymne, empfingen sie gewundene Worte. Verloren der Krieg. Trostlos die wirtschaftliche Lage. Nirgends gute Zeichen. Und doch war es so, dass viele die Vorstellung vom Kampf für die Ehre des Vaterlandes nicht aufgeben konnten. Wofür sonst, fragten sie, opferten wir unsere wertvollen Jugendjahre? An der Antwort, drohten sie zu verzweifeln. Wer, wer konnte helfen? Der Stahlhelm? Die Ortsgruppe Halle an der Saale will für die Interessen der Frontsoldaten, Kriegsgeschädigten und Kriegshinterbliebenen eintreten. Er erklärt: Schluss jetzt mit der Kriegsschuldlüge und dem Gerede von den deutschen Kriegsverbrechen! Ehre unseren Helden. Es lebe das deutsche Soldatentum: Disziplin, Pflicht, Vaterland, Kampfgeist, Kameradschaft.
Und je weiter man sich vom Krieg entfernte, desto mehr konnte man sich ihm wieder freundlich zuneigen: Deutschland wollte doch wieder wehrhaft werden. Jetzt galt es, das Fronterlebnis zu bewahren. Sie boten, bemerkt 1945 (52) Georg Lukács treffend, "die allgemeine moralische Grundlage zum reaktionären Angriff gegen die pazifistische Weimarer Demokratie." Geschickt operiert der Stahlhelm aus dem Feld der Ehre heraus. Doch Achtung, die streikenden und rebellierenden Arbeiter waren im gelobten Treuebund der Kameradschaft nicht eingeschlossen. Wenn die Stunde des Sturmangriffs gegen die Marxisten (SPD), Moskauer (KPD), Anarchisten und das übrige Pazifistengesindel anbrach, dann durfte man sich in der Stalhelm-Gemeinschaft nicht drücken. Noch im status nascendi richten sie beim Kapp-Putsch und Leuna-Aufstand ihre Gewehre auf sie. Ihnen war das militante Vorgehen gegen die Linke in die Wiege gelegt. Daran erinnert am 2. Oktober 1931 Stahlhelmführer Theodor Duesterberg vor dem Nationalclub e.V. Hamburg:
Ein Verbot des Rotfrontkämpferbundes (RFB) bräuchte es eigentlich nicht.
prahlt im April 1928 in der Dresdner-Rede Bundesführer Franz Seldte.
Was ist, was will, was wird der Stahlhelm? In Mitteldeutschland beginnt 1919 die Geschichte des Stahlhelms mit der Bildung der Einwohner- oder Bürgerwehren zur Niederschlagung der Arbeiter- und Soldatenräte. Immer wieder dreht er dieselbe Propaganda-Walze:
Von Anfang an übernahm der Bund der Frontsoldaten in Mitteldeutschland gegenrevolutionäre Aufgaben. "Im Raum Halle.... wurde der Stahlhelm in den bürgerkriegsähnlichen Kämpfen mit den Kommunisten und den mit ihnen vielfach vereinigten Sozialdemokraten zu einer aktivistisch und entschieden radikal eingestellten Organisation, die zeitweise freikorpsähnlichen Charakter hatte und schon früh auch jüngere Nichtfrontsoldaten in ihre Reihen aufnahm." (Klotzbücher 1965, 9)
Zusammen mit Offizieren und Soldaten des 66. Infanterieregiments gründete der Fabrikbesitzer und Hauptmann der Reserve Franz Seldte am 25. Dezember 1918 in Magdeburg den Stahlhelm. Bereits im März 1920 existieren 30 Stahlhelm-Ortsgruppen. Zwei Jahre später sind es schon 600 und im April 1923 immerhin 1 200 (vgl. Finker 358). Angesehene Mitglieder des Bundes der Frontsoldaten waren General Maercker, Major Georg von Neufville, Major Franz von Stephani, Rittmeister von Morozowisz, Major a.D. Ausfeld, Rittmeister Graf Dohna, Major Graf zu Eulenburg, Generalmajor a.D. Czettritz, Oberst a.D. Duesterberg (Halle), Max Jüttner (Naumburg / Halle) und Eduard Stadtler, Gründer der Antibolschewistischen Liga und Repräsentant des antikommunistischen Flügels. Zum "ersten Frontsoldaten" erkoren die Kameraden Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg. Aus Anlass der Einweihung des Tannenberg-Denkmals wiederholt er am 18. September 1927 in der Uniform des Generalfeldmarschalls die alten Lügen von der Verteidigung des Vaterlandes und den "reinen Händen" mit denen das deutsche Heer das Schwert geführt. Unter den 26 Führern von Landesverbänden und Gauen befanden sich 1927, ermittelte Kurt Finker (1966), 15 Adlige, darunter 5 Grafen. Ihre militärischen Dienstränge gliederten sich in: 4 Generäle, 3 Oberste, 2 Oberstleutnants, 4 Majore, 2 Rittmeister, 1 Oberleutnant, 1 Reserveoffizier und 1 Heerespastor. Als Ehrentag erkoren die Frontsoldaten den Tag der Reichsgründung, den 18. Januar. Zu feierlichen Anlässen sangen sie manchmal den ersten Vers des Flottenliedes:
Am 11. November 1923 teilt Franz Seldte aus Magdeburg im Rundschreiben "An alle Gauführer!" mit,
Drei Monate zuvor versetzten die Naumburger Kameraden Kappstadt (= Naumburg) in den Kriegszustand, um die kommunistische Gefahr abzuwehren. Richtungsweisend für die politische Tätigkeit des Stahlhelms sind die Beschlüsse des Bundesvorstandes vom 22. und 23. September 1928 in Magdeburg:
Der Stahlhelm soll besonders, erneuert der erste Bundesführer Franz Seldte am 5. Mai 1932 zu Himmelfahrt auf der 2. Reichsführertagung in Magdeburg dessen gesellschaftliche Aufgabe (Graff 1932, 101), die
befördern. Die Wehrerziehung der Jugend operiert im Kraftfeld eines extremen Nationalismus. Generaloberst Hans von Seeckt, 1920 bis 1926 Chef der Heeresleitung, unterstützte den Stahlhelm mit Instrukteuren, Ausbildern und Reichswehr-Einrichtungen. Deutschland soll wehrhaft werden. Obwohl von ihnen oft enttäuscht, wie sie sagen, arbeitete die Organisation mit den Deutschnationalen (DNVP) unterschiedlichster Schattierung und Nationalsozialisten (NSDAP) eng zusammen. Im September 1928 veröffentlicht der Stahlhelm Landesverband Brandenburg aller taktischer Rücksichtnahmen entkleidet, die als Fürstenwalder Hassbotschaft bekannt gewordene Erklärung. In ihr formuliert Autor Hans Elhard von Morozowiecz (1893-1934) das Verhältnis der Organisation zur Weimarer Republik:
In Erfüllung der Botschaft, berichtet am 25. September 1928 die Tageszeitung der Vorwärts (Berlin), will der Bundesvorstand in Magdeburg dies zum Anlass nehmen, um ein Volksbegehren über die Änderung der Weimarer Verfassung vom 11. August 1919 anzustreben. Mit dem Erbe der alten Front will, erklärt am 17. April 1931 auf einer Versammlung in Naumburg Stahlhelmführer Theodor Duesterberg, dass deutsche Volk wieder aufrütteln. Die Nachkriegszeit ist für ihn die Fortsetzung des Krieges mit politischen Mitteln, weshalb er keinen Grund sieht, dass Feindbild 14/18 zu demobilisieren. So segelt der Stahlhelm im "rechtsradikalen Fahrwasser". "Seitdem der Hallenser Oberstleutnant a. D. Duesterberg die Leitung an sich gerissen hat," rekapituliert am 27. November 1925 der sozialdemokratische Vorwärts (Berlin), "gibt es kein Halten mehr."
Stahlhelm Ortsgruppe Naumburg
1921 gibt die Formation Dennhardt in Halle den Anstoß zur Gründung von Ortsgruppen. Naumburg und Zeitz ziehen im Oktober 1921 nach. "Naumburg wurde Vorort des Untergaus und erhielt damit Befehlsbefugnis über die gesamten Ortsgruppen der Landkreise Weißenfels, Zeitz, Querfurt, Naumburg, Eckartsberga, Buttstädt, Buttelstedt sowie des nordöstlichen Thüringens." (Stahlhelm 1925, 145 f.) Unter Führung seines Vorsitzenden Rechtsanwalt Loewe (Kösener Straße 55) übernimmt der Stahlhelm Bund der Frontsoldaten im politischen Leben der Stadteine eminent bewußtseinsbildende und politisch gestaltende Rolle. Dabei assistieren ihn Kamerad Haase (Presse), Kamerad Rothmaler (Geschäftsführer), Kamerad Altenburg (Stellvertreter des Gauführers) und Kamerad Gratz (Kasse).
Aber die "Seele der ganzen Stahlhelm-Bewegung im Gau ist Kamerad Loewe-Naumburg, dessen aufopfernder Tätigkeit die Gründung und der immer stärkere Ausbau der Ortsgruppe Naumburg zu einem wirklichen Vorort des ganzen Gaues wie dessen planmäßige Weiterentwicklung zu danken ist." (Stahlhelm 1925, 147)
"Untergauführer waren in Naumburg der Gauführer selbst, in Weißenfels der Führer der Bezirksgruppe Weißenfels, Kamerad Knebel, im Untergau Unstrut Graf Helldorff-Wollmirstedt, später Graf Schulenburg-Burgscheidungen, in Buttstädt Kamerad Wohlmann-Guthmannshausen, in Saale-Thüringen Kamerad Dr. Schauen-Camburg, später Kamerad Hellwig Jena." (Ebenda 146) Die größeren Ortsgruppen wurden zu Bezirksgruppen zusammengefasst. Um 1930 gliedert sich der Stahlhelm in die Kreisgruppe Naumburg-Stadt mit den Vorsitzender Rechtsanwalt Loewe. Dem Gauverband Naumburg steht Rothmaler, Georgenberg 7, vor. In seiner Eigenschaft als ehemaliger Offizier der kaiserlichen Schutztruppe in Deutsch-Südwest ist er ein gefragter Referent, etwa vor dem Naumburger Geschichtsverein zum Thema: Was Deutsch-Südwest uns gab und was der Feind uns nahm! Der Stahlhelm trägt paramilitärischen Charakter, propagiert und unterstützt aktiv extrem nationalistische Erziehungsziele. In keiner Phase seiner Tätigkeit wollte die 1921 gegründete Ortsgruppe Naumburg auf demokratischer Grundlage ideologischen Frieden mit der Republik schließen. Wo er konnte bekämpfte er die Republikaner, Sozialdemokraten, Kommunisten, Anarchisten sowieso. Ein Ereignis sticht hier besonders hervor. Es war am Sonntag, den 19. Juli 1925. Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold Ortsgruppe Naumburg will zusammen mit benachbarten Gruppen die feierliche Fahnenweihe vornehmen. Sowohl in der Vorbereitungs- wie in der Durchführungsphase verhielten sich die Mitglieder und Anhänger des Stahlhelms gegenüber dem Reichsbanner feindlich und bösartig. Aus Anlass der Reichsgründungsfeier erneuert Obergauführer Rechtsanwalt Loewe am 22. Januar 1930 im Naumburger Ratskeller das programmatische Selbstverständnis des Stahlhelms:
Am 6. September 1933 weiht Reichsarbeitsminister Franz Seldte im Naumburger Bürgergarten das Langemarck-Denkmal ein. Es symbolisiert das Sinnen und Trachten des Stahlhelms. Die Ortsgruppe Stahlhelm Naumburg betreibt eine Armenküche, unterstützt Kriegsgeschädigte und erbringt für seine Mitglieder ansprechende soziale Leistungen. 1932 initiiert und leitet die Organisation das Arbeitslager im Grochlitzer Gries (Naumburg). Doch, was nicht zu übersehen, sie planten noch eine andere Art sozialer Taten, die am 17. April 1931 Theodor Duesterberg zur Kundgebung des Stahlhelms im Naumburger Ratskellersaal so vorstellt:
Für körperlich taugliche Mitglieder gilt seit 1928 die Wehrsportdienstpflicht, die von der Idee der Gesundung des Volkskörpers geleitet. Einen Höhepunkt des Gemeinschaftslebens waren die Reichsfrontsoldaten-Treffen und Wehrsportwettkämpfe. Auf dem Sporttag des Landesverbandes Mitteldeutschland am 14. Oktober 1928 messen die Kameraden beim Gruppenmehrkampf mit Gepäckmarsch ihre Kräfte, üben die Rad- und Kraftwagen-Geländefahrt und das Jagd- und Patrouillen-Springen. War die Zeit gekommen, standen sie in kleinen Gruppen um die Gaulaschkanone und löffelten ihre Erbsensuppe mit Speck. Die Duesterberg-Truppe ist in der Stadt überaus beliebt. Ihre Mitgliederzahl übertrifft die Summe aller Aktiven der übrigen Parteien um ein Mehrfaches. Der Wehrverband prägt auf recht unterschiedliche Art und Weise das soziale Antlitz und politische Klima der Stadt. Dabei kann er sich auf die Aktivitäten von vielen Bügern außerhalb der Organisation stützen. Zu gegebener Zeit wirkte er mit der Justiz (Staatsanwaltschaft) und der Ortspolizei zusammen. Im Bürgergarten erfolgt am 17. Juni 1934 vor dem Langemarck-Denkmal die Ehrung der alten Kämpfer. Aus diesem Anlass schaut der Stahlhelm auf seine Arbeit zurück. Der Vorsitzende der Kreisgruppe Naumburg-Stadt Kamerad Loewe spricht zu den Mitgliedern:
Antifaschistentag und Machtübernahme Aufgrund seines militanten und antidemokratischen Charakters (siehe Rathenau-Mord) verbietet Otto Hörsing, Oberpräsident der preußischen Provinz Sachsen, am 2. Juli 1922 den Stahlhelm. Bereits am 26. Januar 1923 verfügt der Staatsgerichtshof seine Wiederzulassung. Schnell erstarkt der Stahlhelm wieder und hält an seinen Zielen fest. Ruhrkrise, Unruhen, Streiks (11. August), Reichsexekution (Sachsen, Thüringen) und Hamburger Aufstand (23. Oktober) jagen durch das Jahr 1923. Die bürgerliche Mitte-rechts-Regierung mit Reichskanzler Wilhelm Cuno (1876-1933) gerät in eine tiefe Krise. Am 12. Juli 1923 veröffentlicht die KPD-Zentrale in der Roten Fahne den Aufruf An die Partei!. Darin appelliert sie an die Mitglieder "mit allen Mitteln des Massenkampfes der Cuno-Regierung, den Vorbereitungen der "militärisch-faschistischen Konterrevolution" und den "hochverräterischen Umtrieben" der rheinisch-westfälischen Separatisten entgegenzutreten. Als die Kommunisten (KPD) wenig später, am 29. Juli einen Antifaschistentag durchführen wollen, erkennt die Regierung darin einen ersten Schritt zum bewaffneten Aufstand. In Naumburg herrscht eine angespannte politische Atmosphäre. Vierundzwanzig Stunden vor dem Antifaschistentag instruiert das Naumburger Tageblatt die Bürger:
Völlig überüstet, marschiert am nächsten Tag die Naumburger Polizei auf. Durch "Aufstellen schwer bewaffneter Posten" trägt sie zur Unruhe unter den Bürgern bei. "Nach uns gewordenen Mitteilungen sind harmlose Passanten, ja sogar Handwerksburschen (!) von diesen Posten angehalten und nach Waffen durchsucht worden", schildert der Volksbote (Zeitz) die Lage. Die Kommunisten ziehen sich in den Bürgergarten zurück und unternehmen von dort einen Ausflug zum Knabenberg, einem bewaldeten Höhenrücken auf der rechten Seite der Saale über Schulpforta und Almrich. Nicht die Polizei oder die Kommunisten sind Herr über der Stadt, sondern der Stahlhelm.
Aber wer "nicht blind war," fährt der Volksbote fort, "musste schon am Sonnabendnachmittag merken, wie eine Menge Gestalten auftauchten, die man auf den ersten Blick als Mitglieder des Stahlhelms erkannte, trotzdem keiner von ihnen das Zeichen ihrer Würde am Sonnabend oder Sonntag angelegt hatte. Anscheinend war wieder der weitere Umkreis von Naumburg hier zusammengezogen und bezog nun in der Hauptsache im Grundstück des Landesbundes Hallesche Straße und im Restaurant Dunkelberg am Spechsart wie im Kriege reich mit Stroh ausgestattete Massenquartiere. Das echt militärische Leben, das sich nun dort entfaltete, ließ die Anwohner der betr. Stadtteile nicht in den Schlaf kommen, nur die Schutzpolizei schien davon nichts bemerkt zu haben. Die oben angegebenen Lokale waren nach allen Regeln der Kriegskunst gesichert. Posten aufgestellt, Patrouillen ausgesandt, Radfahrer, Motorräder, Autos kamen und gingen und brachten Meldungen über die Lage. Die Gäste des Restaurants Dunkelberg, das viel von Ausflüglern besucht wird, durften das Restaurant bzw. das Kriegslager nicht betreten, jeder Ankommende wurde nach dem Urlaubsschein gefragt, wer ihn nicht hatte, musste die heute ungastliche Stätte verlassen . Nach uns gewordenen Mitteilungen sollen aber auch öffentliche Gebäude, wie das Rathaus,
gewesen sein. Wir halten das vorerst für unglaublich . Wie ist das überhaupt möglich, daß unter den Augen der Polizei bzw. der Schutzpolizei sich eine derartige militärische Organisation breit machen kann, die sogar mit Waffen (Karabinern, Revolvern, Dolchen) versehen gewesen sein soll. Herr Polizei-Dezernent, hier gibt es Arbeit! Wir bleiben immer noch bei der Behauptung, daß Naumburg der Herd und Stützpunkt der antirepublikanischen Organisation ist und daß auch Waffen dafür vorhanden sind." (Naumburg, Kappstadt 1923)
Möglichst schnell eine nationale Diktatur (Seldte)
Der Montag-Morgen veröffentlicht am 24. März 1924 ein Dokument, das der 1. Bundesführer Franz Seldte am 11. November 1923 unterzeichnet hatte und "An alle Gauführer!" gerichtet war. Entstanden war es nach einer Lagebesprechung am 4. November 1923 im Stahlhelm-Hauptquartier in Magdeburg. Seldte erklärt darin, dass er zum diktatorischen Handeln bereit ist, und: "Der Stahlhelm steht zur Reichswehr!" In dieser Weise gewährt der Text Einblicke in die Beziehung zwischen Reichswehr und Stahlhelm. Ausserdem informiert er über ein Treffen mit dem Führer des Jungdeutschen Ordens Arthur Marauhn. Die "ideale Einstellung des Jungdo", der etwa 6 000 Ortsgruppen zählt, "ist dem des Stahlhelms verwandt." Marauhn legte beim Treffen grossen Wert auf die Realisierung des Siedlungswerkes, die Erschliessung von Oedland und die weitere ideelle Ertüchtigung der deutschen Männer und Jugendlichen zur Unterstützung der Reichswehr. Beide Führer vereinbarten eine weitere Zusammenarbeit. "Der Gesamtgang der natürlichen Ereignisse", betont Franz Seldte abschliessend, erlaubt keine andere Lösung als die "möglichst schnelle Errichtung einer nationalen Diktatur". (Vorwärts 24.3.1924)
Duesterberg in Naumburg Oberstleutnant a.D. Theodor Duesterberg referiert am 1. Mai 1924 in Naumburg auf der Wahlversammlung der Deutschnationalen Volkspartei. Die Judenfrage ist - nach seiner Ansicht - eine Kernfrage der letzten Jahre. Der linke Flügel der Sozialdemokratie "steht unter dem Einfluss des internationalen Judentums". Die Revolution von 1918 ist das Resultat "jüdischer Hetzer". Missfallen äußert er über die gegenwärtige Reduzierung des Personals in der Beamtenschaft. Entscheidend ist hierbei die Zugehörigkeit zu marxistischen Parteien. "Da wollen und werden" wir, sagt Oberstleutnant a.D. Theodor Duesterberg entschlossen, "gründliche Abhilfe schaffen."
Stahlhelm-Führertagung in Naumburg Die Stahlhelm-Führertagung am 8. und 9. Oktober 1927 vermittelt einen Einblick in die politische Denkweise und Ziele ihrer Mitglieder in Mitteldeutschland. Über die gut 600 Gäste kommt nicht nur bei den Hotel- und Gaststättenbesitzern Freude auf. Auch die nationaldeutsch gesinnten Bürger vergessen den gemütlichen Abend samstags mit der Stahlhelmkapelle in der Erholung und im Schützenhaus nicht so schnell. Am Sonnabendnachmittag treffen sich die Stahlhelmkameraden des Landesverbandes zur Beratung in der Erholung. Zuvor holten sie gegen 14 Uhr mit einer kleinen feierlichen Zeremonie ihren Bundesführer Fritz Seldte vom Bahnhof Naumburg ab. Kamerad Loewe von der Ortsgruppe Naumburg begrüßt als Gäste die Vertreter vom Scharnhorstbund, die Führerin des Königin-Luisen-Bundes und die Presse. Dann legt Theodor Duesterberg vom Landesverband Gau Halle los:
Als letzter Redner am Sonnabend tritt Stahlhelmkamerad Doktor Georg Schiele aus Naumburg auf. Was er zu sagen hat, ist nicht neu, doch man hört es in diesem Kreis immer wieder gern:
"Herr Dursterberg", berichtet im Mai 1929 (136/137) Carl v. Ossietzky, "hat neulich phantasiert: Nicht Auswanderung, Geburtenbeschränkung und Internationalisierung können uns retten, sondern Änderung des deutschen Geamtschicksals, vor allem
die uns einengen. Das deutsche Schicksal ist eine Raumfrage." Die Wünsche sind geäussert, die Lage ist skizziert, wann geht es in den nächsten Eroberungskrieg? Hitler gibt die Antwort.
Erholung, Karl-Seyferth-Straße (2004)
Nach einer berauschenden Nacht mit den Stahlhelmkapellen in der Erholung und im Schützenhaus, beginnen Sonntagvormittag wieder die Beratungen in den Ratskellersälen. Es spricht Bernhard Rausch. Sein Thema, die soziale Frage, lässt dies nicht unbedingt vermuten, aber ihm gelingt es, die Extreme weiter zu steigern. "Es ist schweres deutsches Schicksal," sagt der ehemalige Pressereferent von Reichswehrminister Gustav Noske,
Ganz ähnliche Aussagen formuliert die DNVP und NSDAP. Die Stahlhelm-Führertagung 1927 in Naumburg leitete und unterstützte, begleitet von militärischen Zeremonien, symbolischen Handlungen und Gebärden, die Revision der politischen Verhältnisse in Europa.
Wir brauchen einen anderen Staat Inzwischen existierte im kommunalen in Raum Naumburg eine klare politische Struktur, gebildet aus Deutschnationalen (Starke, Reinsberger, Spindler, Lisker, Hochstein, Classens), Wirtschaftspartei (Paul, Eix, Allstedt, Keil), Bürgerliche Arbeitsgemeinschaft (Wehner, Zschernitz, Menzel), Nationalsozialisten (Hacker, Müller, Georg Schmidt, Schmöller, Rudloff), Sozialdemokraten (Grunert, Blüthgen, Schwenke, Buchheim, Marien) und Kommunisten (Fiekert, Neubert, Höhne). Dieses politische Kräfteverhältnis möchte der Bund der Frontsoldaten zugunsten der Deutschnationalen verändern. In Vorbereitung der Reichstagswahlen am 20. Mai 1928 drängt er die Bürger zur Teilnahme, "damit die Rechtsparteien so stark wie möglich aus dem Wahlkampf hervorgehen und in der Lage sind, auch ohne Beteiligung einer roten Partei mit ihrer Mehrheit eine feste, dauerhafte Regierung zu bilden." Im Stadtgebiet stimmen für die DNVP zu den Reichstagswahlen 27,9 und bei den Landtagswahlen 28,2 Prozent der Wähler. Für die NSDAP sind es 6,2 beziehungsweise 6,3 Prozent. Bei den Stadtverordnetenwahlen am 17. November 1929 steigt ihr Stimmenabeil auf 14,7 Prozent der abgegebenen Stimme. Bei den Reichstagswahlen am 14. September 1930 werden es sogar 31 Prozent sein. Ihr Aufstieg in der Stadt wurde bereits aus den unterschiedlichsten Perspektiven analysiert. Hier bleibt zu ergänzen, dass der Stahlhlem - Bund der Frontsoldaten - am Aufstieg der NSDAP eifrig mitwirkte. Aufschlussreich ist die Beobachtung von Peter D. Stachura (1997) über das zusammenwirken dieser Organisationen auf nationaler Ebene: "[1.] Im Herbst und im Winter 1928 traf Hitler mehrmals mit Theodor Duesterberg zusammen, dem stellvertretenden Führer des Stahlhelms; vor der Wahl wäre das noch undenkbar gewesen. [2.] Himmler teilte im November 1928 Hans Schemm, dem Gründer und Leiter des NS-Lehrerbunds, mit, Hitler wünsche keine Vorträge oder Diskussionen, in denen die paramilitärischen und vaterländischen Verbände kritisch aufs Korn genommen würden. [3.] Im Dezember 1928 folgte eine Weisung der Reichsleitung der NSDAP, in der Parteipropaganda alle Angriffe auf den Stahlhelm, die anderen paramilitärischen Organisationen und ihre Führer zu unterlassen." 1931 fliegt das Stahlhelm-Waffenlager in Naumburg auf. Um die sozialdemokratisch geführte Koalitionsregierung unter Otto Braun (SPD) zu stürzen, stiftet er zum 9. August 1931 einen Volksentscheid zur Auflösung des preußischen Landtags an. Zur Reichspräsidentenwahl am 13. März 1932 einigen sich Stahlhelm und DNVP auf den 2. Bundesvorsitzenden des Stahlhelms Theodor Duesterberg (1875-1950) als gemeinsamen Kandidaten. Wohin er steuerte, legte er zum wiederholten Mal am 2. Oktober 1931 in seiner Rede vor dem Nationalclub in Hamburg dar:
"Ebenso wie der Russe die Knute braucht, so der deutsche die Zucht."
Volksentscheid gegen den Young-Plan Alfred Hugenberg, Vorsitzender der Deutschnationalen Volkspartei, Adolf Hitler, Franz Seldte, Stahlhelm, und Heinrich Claß vom Alldeutschen Verband riefen im Juli 1929 den
ins Leben. Ihnen erschien die Reparationssumme von 112 Milliarden Reichsmark mit einer Laufzeit bis 1988 viel zu hart und löste heftige Empörung aus. Hingegen sprachen sich die Parteien der Großen Koalition unter Reichskanzler Hermann Müller für die Annahme des Vertrages aus. Die KPD regiert am 24. August 1930 mit der
Ernst Thälmann warnt, die NSDAP versucht durch "zügellose Demagogie und schreiende radikale Phrasen, unter der Flagge des Widerstands gegen die Erfüllungspolitik und den Youngplan, bedeutende Schichten des Kleinbürgertums, deklassierter Intellektueller, Studenten, Angestellter, Bauern sowie einige Gruppen rückständiger, unaufgeklärter Arbeiter für sich zu gewinnen". Eine sauber protokollierte Beobachtung und das propagandistische Ziel des Volksentscheids ist gut beschrieben. Nur die Schlussfolgerung, die die Partei für die Verbesserung ihrer Popularität zieht, die ist falsch. Wenn sie annimmt, man könnte in dieser Weise, bläst man nur kräftig in die Fanfaren des Nationalismus, ähnliche Reputationsgewinne wie die NSDAP erzielen, dann verkalkuliert sie sich. Dass dies nicht gelingen konnte, war vorauszusehen, denn es reicht nicht, die nationale Karte auszuspielen. Denn die Nationalsozialisten beplankten den Protest mit dem Gefühl von Freiheit und des Widerstandes gegen eine ungerecht agierende Macht. In dieser Hinsicht waren die Organisatoren des Volksentscheids in einer vorteilhaften Situation. Sie vermittelten dem Bürger das erste Mal das Gefühl ein freies Nein, verbunden mit dem
auszusprechen, erläutert Georg Schiele dies noch einmal in "Warum Volksbegehren?". Wie sollte das aber den November-Verbrechern gelingen? Ausserdem wurden doch die Kommunisten im Unterschied zu den Nationalen, den Völkischen und Deutschtümlern oft als Internationale aufgerufen.
fand der Volksentscheid zum Youngplan statt. Von den 26 467 Wahlberechtigten in Stadt-Naumburg nahmen 34 Prozent an der Abstimmung teil. Mit Ja stimmten rund 8 600 Personen. Das sind 32,5 Prozent der wahlberechtigten Bürger. Im Reich scheiterte das Plebiszit, da statt der notwendigen 50 Prozent nur 13,8 Prozent aller Wahlberechtigten für den Gesetzentwurf gegen den Young-Plan votierten. Erreichte die Young-Gegenpropaganda auf kommunaler Ebene kaum nennenswerte Wirkung, konnten die Nationalsozialisten im Reich enorme Reputationsgewinne verzeichnen, die auf die Stadt positiv zurückwirkten. Der Führer des Stahlhelms Naumburg lädt zum 27. März 1930 um 8.30 Uhr in den Ratskeller von Naumburg zur Versammlung ein. Das Thema lautet: "Die Annahme der Younggesetze im Reichstage, ihre Unterzeichnung, durch den Herrn Reichspräsidenten und der Stahlhelm."
Zwischen 1924 und 1929 zählt der Stahlhelm etwa 500 000 Mitglieder (Finker 359). Vielen von ihnen war der Hass auf die Novemberverbrecher, Pazifisten, Sozialisten und Kommunisten in die Wiege gelegt. Wohin führt sie jetzt ihr Weg? Doktor Georg Schiele aus Naumburg weist ihnen auf der Burg Wettin aus Anlass der
die Richtung. Die Lasten, beginnt seine Rede, die auf dem deutschen Volk liegen, sind zu beseitigen. Die erste Tributlast ist die von Versailles. Freilich ist es damit nicht getan. Deutschland drückt eine zweite Last, erklärt er den Stahlhelm-Kameraden, "und die ist noch viel schwerer". "Das ist der in Reich und Staat und Gemeinden regierende Marxismus oder Sozialismus, welcher unsere Gesetzgebung beherrscht; der kostet uns mindestens eben soviel Geld." Wohin will Schiele mit dem Stahlhelm-Landesverband Mitteldeutschlands? Denken wir uns die Marxisten weg, ist dann Deutschland frei?, überlegt er. "Nein, dann kommt die dritte Last auf dem Rücken des armen deutschen Kamels. Ich meine diese lebendige Last. Es ist
Denn die Ausfuhr von Waren, ist nach dem Krieg nicht gewachsen.
Arbeitslosigkeit, Existenzlosigkeit und Überbevölkerung, antwortet Schiele. Tatsächlich ist die Ausfuhr von Waren im Vergleich zur Vorkriegszeit rückläufig. Das heißt, Arbeitslosigkeit kann weniger exportiert werden. Zur Lösung dieses Problems berät sich Georg Schiele mit Adolf Hitlers Mein Kampf, der vier deutsche Wege in die Zukunft postulierte.
Massenarbeitslosigkeit soll durch eine aggressive Exportpolitik verbunden mit dem Waffengang nach Osten zur Gewinnung von Siedlungsland bekämpft werden. In der Wettiner Rede von Georg Schiele verschmilzt der Stahlhelm im ideologischen Kernbereich mit dem Nationalsozialismus. Was Studienrat Ingo Köhler (Michaelisstraße 50) 1923 mit
einst in Reaktion auf einen Vortrag von Stahlhelmführer Duesterberg 1923 ersehnte, ist nun mit dieser Stahlhelm-Rede erreicht. Wer dem deutschnationalen Meinungsbildner aus dem Mittelstand, "bekanntlich ein richtiger Doktor, ein Arzt", wie ihn das Naumburger Tageblatt am 16. November 1928 vorstellt, nun folgt, der nimmt den Weg zum Faschismus.
1932 gehören dem Stahlhelm Gau Naumburg etwa 1 200 Mitglieder an. Aber seine politische und massenpsychologische Wirkung war - ähnlich wie beim Wehrwolf - wesentlich größer, als es sich aus der Zahl seiner Mitglieder herleitet. Der Wehrverband übernimmt eine Multiplikatorenfunktion bei der chauvinistischen Identitätsfindung (Heinrich Klotz). Der Stahlhelm Naumburg
Stimmungen Der Stahlhelm nimmt auf die politische Stimmung in der Stadt enormen Einfluss. Von der Jahreswende 1927/28 ist überliefert: "Am Silvester-Abend (1927) herrschte in Naumburg der übliche Rummel. Schon am frühen Abend herrschte besonders in den Hochburgen des Stahlhelms, der Hakenkreuzler und verwandter Verbände Hochbetrieb. Hier erschallten aus "rauen" durch Alkohol gestärkten Jünglingskehlen die bekannten "patriotischen Lieder", wie: "Heil dir im Siegerkranz" und andere. Hier sah man auch viele ordensgeschmückte Mannen, die "kräftige" Reden schwangen von Deutschlands "Errettung" u. a. m. Einige Stammlokale dieser Helden haben ihre Räume mit Schwarz-Weiß-Rot dekoriert. Dies im Verein mit kräftigem bayerischem Bier und "zündenden" Reden brachte diese Vaterlandsretter in die richtige Stimmung. Um Mitternacht erreichte der Rummel seine Höhe, vor allem auf dem Marktplatz. Unfreiwillige Karnevalsfiguren, in Militäruniform gesteckt, mit schwarz-weiß-roten Hakenkreuzfähnchen geschmückt, durchzogen sie, die bekannten patriotischen Lieder gröhlend, die Straßen, so daß auch die unbeteiligten Bürger diesen Unfug über sich ergehen lassen mussten. Neben dem üblichen Prost Neujahr der gewöhnlichen Sterblichen gröhlten die Hurrapatrioten Front Heil!, Rettet Deutschland und anderen Unsinn." (Volksbote, Zeitz, 2. Januar 1928)
Tausend Reichsmark für die Stahlhelmspeisung Immer wieder kommt es in der Stadtverordnetenversammlung zwischen den Arbeiterparteien und den Anhängern des Stahlhelms zu heftigen Auseinandersetzungen. Typisch hierfür am 20. November 1930 die Redeschlacht um die Stahlhelmspeisung. Die Vaterländische Arbeitsgemeinschaft beantragt 1 000 Reichsmark aus städtischen Mitteln für die Stahlhelmspeisung. Stadtverordneter Landwirt Moritz Starke (1924 Vaterländische Arbeitsgemeinschaft, jetzt Deutschnationale Volkspartei) unterstützt dies mit der Begründung, dass dadurch der Bevölkerung ohne Ansehen der Person und Zugehörigkeit zu einer Partei, Essen verschafft werden kann. Als Vertreter des Magistrats weist Stadtrat Georg Paul (Wirtschaftspartei) auf die bereits bestehende Wohlfahrtseinrichtung der Städtischen Speiseanstalt hin, in der täglich etwa 150 Bürger ein Mittagessen erhalten. Und der Stahlhelm könne das Essen auch nicht billiger liefern, sagt er. Deshalb möchte der, so sein Vorschlag, besser Essenmarken für die Städtische Speiseanstalt ausgeben. Wilhelm Schwencke bringt namens der SPD den Gegenantrag ein. Zur Unterstützung und leichten Ausweitung der Essensversorgung durch die Städtische Speiseanstalt beantragt er, 3 000 Reichsmark zu bewilligen. Trotz allen Protestes und wider der Geschäftsordnung, würgt der Vorsitzende der Versammlung Julius Eix von der Wirtschaftspartei (später DNVP) den Antrag ab. Erst nach heftigem Redekampf zwischen den Stadtverordneten Starke, Hacker (NSDAP) einerseits und Fieker (KPD), Grunert (SPD) andererseits, werden Tausend Reichsmark gegen die Stimmen SPD und KPD bewilligt. Ergebnis:
Darauf geht die offizielle Mitteilung über die Stadtverordnetensitzung unter der Überschrift Steuern der Notverordnung abgelehnt - kommt der Staatskommissar? nicht ein. Erst der Zeitzer Volksbote informiert die Bürger am 26. November 1930 hierüber.
1931: Großes Waffenlager in Naumburg ausgehoben Am 6. November 1931 entdeckt die politische Abteilung der Weißenfelser Schutzpolizei - in der ansonsten seit einiger Zeit leerstehenden Schneiderschen Möbelfabrik (Bild) - am Domplatz ein Waffenlager mit Maschinen- und Militärgewehren Model 98 und mehreren zehntausend Schuss Munition. Unter anderen berichten darüber die Volksstimme (Magdeburg), der Vorwärts (Berlin), der Volksbote (Zeitz) und das Naumburger Tageblatt.
Schon länger ist die Firma Schneider am Domplatz, weiss der Volksbote aus Zeitz, mit den Spukgeschichten zu den Umsturzplänen in Naumburg eng verbunden. Bereits im Kapp-Putsch spielte sie als Verbindungsstation zwischen München und Berlin eine Rolle. Zur Erinnerung: Schneiders Schwiegersohn, also jener Oberleutnant zur See, der im Juni 1921 vom Reichsgericht in Leipzig zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt wurde, dann in der Nacht vom 28. zum 29. Januar 1922 mit Hilfe von Ernst von Salomon und Kombattanten aus dem Gefängnis von Naumburg auf die Burg Saaleck entrinnt, heißt Ludwig Dithmar. Bei seiner Flucht hilft Erwin Kern, der ein halbes Jahr später zusammen mit Hermann Fischer ebenfalls nach Saaleck flüchtet.
Jetzt kam die Möbelfabrik von Ferdinand Schneider, wo auch die Stahlhelmküche tätig war, erneut ins Gespräch. Um sie sponnen sich Gerüchte. Man vermutete hier Waffen. Über die Stahlhelmkameraden erhielt der Fabrikant davon in seinem Bierlokal "Mönchshof" Nachricht. Nun war Eile geboten. Aber die Weissenfelser Schutzpolizei war schneller. Unter der Überschrift Geheimnisvoller Transport veröffentlicht am 7. November die Redaktion des Naumburger Tageblatts eine kurze Notiz zum Waffenlager in der Schneiderschen Fabrik. Sechs Tage später folgt Eine amtliche Erklärung zum Waffenfund. Das Wort Stahlhelm kommt hier wieder nicht vor. Ein Meisterwerk der selektiven Berichterstattung. Mit einer Kurznachricht vom 15. November 1931 dementieren die Leipziger Neueste Nachrichten, dass der Stahlhelm irgendetwas mit dem Waffenfund in Naumburg zu tun hat. Zusammen mit dem Zeitzer Volksboten vom 9. und 11. November 1931 darf man daran zweifeln. Und warum? Einmal, weil der Stahlhelm in Naumburg seit seiner Gründung eine beachtliche Kreativität bei der Verbindung von sozialem und militärischem Engagement entfaltet, nun versinnlicht in dem Fakt, dass sich die Armenküche in der Schneiderschen Fabrik, um die es zwischen den Rechtsparteien und Linken in der Stadtverordnetensitzung vom 20. November 1930 eine heftige Auseinandersetzung gab, unmittelbar neben dem Waffenlager befindet. Zum anderen, weil der Jungstahlhelm in der Schneiderschen Fabrik den Schülern des Real- und Domgymnasiums theoretischen und praktischen Militärunterricht erteilt. Unter den Begeisterten befinden sich Wilfried Kühlewindt, Hans Willemer und Martin Moehring, die 1930 massgeblich an der Gründung des Nationalsozialistischen Schülerbundes beteiligt sind.
Mit Waffenlagern hantierten auch andere politische Gruppen.
Volksbegehren am 9. August 1931 Am 4. Oktober 1930 beschliesst die Bundesleitung des Stahlhelms mit einem Volksbegehren auf die Auflösung des preußischen Landtages hinzuarbeiten. In gleiche Richtung wirken DNVP und NSDAP. Sie wollen, woran sich die KPD auf Weisung der Komintern beteiligt, die sozialdemokratisch geführte Koalitionsregierung unter Otto Braun (SPD) stürzen.
Am 28. Juli 1931 treffen sich die Ortsgruppe "Stahlhelm" und seine Anhänger zur Kundgebung vor mächtig ausgeschmückter nationalistischer Kulisse im Lichthof der Sektkellerei von Freyburg (Unstrut). Als Redner ist der Bundesführer vom Stahlhelm bestellt. Ihn sieht man gern in Naumburg. Von ihm weiss man, dass er alle sozialistischen Experimente strikt ablehnt und die Lösung der sozialen Frage bis auf Weiteres für nicht möglich hält. (Vgl. Duesterberg 1930) Und er ist bekannt für politische Positionen, die noch rechts von seinem Vorsitzenden Seldte liegen. Nichtdestotrotz oder gerade deshalb ist er hier so beliebt. Die Menge begrüsst ihn mit Heil-Rufen. Wir brauchen den Frontgeist, für den er mit starken nationalistischen Attitüden wirbt:
Ein anderer bekannter Stahlhelmer, Max Jüttner, macht sich auf den Weg nach Naumburg, um für ein Ja in der
zu werben.
Am 19. März 1920 kämpfte Max Jüttner auf den Moritzwiesen und im Gebiet um das Oberlandesgericht auf Seiten der Reichswehr gegen die Männer vom Arbeiter-Aktionsausschusses. Dabei konnte er offenbar seine Vorliebe für die Putschisten nicht so richtig ausleben, weshalb er hernach Waffen zu Hans Wilhelm Stein auf die Burg Saaleck verbringt. Mittlerweile machte er als Stahlhelmführer im Gau Karriere. Heute, am 30. Juli 1931, zieht er mit Preußens Gloria in den mit schwarz-weiß-roten Fahnen geschmückten Ratskellersaal von Naumburg ein und nimmt nach Vorstellung durch Kamerad Rothmaler von der Stahlhelm-Kreisgruppe Naumburg das Wort. Seine Rede beginnt mit einer kurzen Lesung aus dem nationalsozialistischen Geschichtsbuch. Die ersten Seiten erzählen die berühmte Dolchstoßlegende und kondensieren in der Erkenntnis ab:
Jetzt kommt es darauf an, folgert Max Jüttner, in der Volksabstimmung am 9. August mit einem Ja, die Herrschaft des Marxismus in Deutschland zu brechen und gegen jede Erfüllungspolitik Front zu machen. Stets war der Marxismus, womit oft ehr noch die SPD gemeint war, der Hauptfeind des Stahlhelms. Typisch hierfür die Worte von Kamerad Gymnasiallehrer Doktor Hermann Reichard am 22. Juni 1931 zur Sonnenwendfeier auf dem Napoleonstein:
Im Oktober 1931 schliessen sich DNVP, Stahlhelmbund, NSDAP und Alldeutscher Verband zur Harzburger Front zusammen. Sie strebt die Auflösung des Reichstages und preußischen Landtages sowie die Ablösung der SPD-tolerierten Minderheitsregierung unter Otto Braun (Preußischer Ministerpräsident 1925-1932) und der Regierung unter Heinrich Brüning (Ministerpräsident 31. März 1930 bis 9. Oktober 1931, 10. Oktober 1931 bis 1. Juni 1932).
Reichspräsidentenwahl 1932 Stahlhelm und DNVP einigen sich zur Reichspräsidentenwahl am 13. März 1932 auf Theodor Duesterberg (1875-1950) als gemeinsamen Kandidaten. Die Nationalsozialisten diskreditieren ihn aufgrund seiner nichtarischen Vorfahren. Er zieht seine Kandidatur im zweiten Wahlgang zurück.
Am Freitag, den 2. September 1932, rückt der Stahlhelm Gau Naumburg für das bevorstehende Wochenende zum 13. Reichsfrontsoldatentag nach Berlin aus. In der Stadt hängen Plakate, die einen entschlossenen Frontsoldaten zeigen, der sich unter der Losung "Auf den Opfern und den Waffen beruht der Sieg" (Seldte) mit "unerschütterlichem Kampfeswillen für eine überparteiliche Staatsführung" einsetzt. Die Nummer 16 vom Wecker, Herausgeber NSDAP-Ortsgruppe Naumburg, greift im April 1933 den Geschäftsführer des Landbundes Heinrich Meyerhoff (Naumburg) an. Die Kreisgruppe des Stahlhelms Naumburg-Stadt und die Deutschnationale Volkspartei verteidigen ihn gegen diese Anwürfe. Sie lassen keinen Zweifel an seiner Arbeit zur deutschnationalen Wiedergeburt des Volkes. Offenbar geht es hier um die Gleichschaltung des Landbundes, das heißt seine Überführung in den Reichsnährstand (Richard Walter Darré). Außerdem deutet dies auf Differenzen zwischen NSDAP und Stahlhelm hin. Stahlhelmführer Seldte tritt im April `33 in die NSDAP ein und wird als Reichsarbeitsminister in das Hitlerkabinett berufen. Unter zunehmenden Druck von Hitler trennte er sich im März-April 1933 von Partnern aus der Kampffront Schwarz-Weiss-Rot und entfernte die Hitler-Gegner aus der Stahlhelmführung. (Vgl. Rittahler 191) Satzungswidrig ernennt Seldte drei neue Bundesmitglieder. Duesterberg stellt ihn zur Rede, worauf dieser antwortet: "Wir befinden uns in einer Revolution. Da hören Paragraphen auf!" Im März `33 weilte Duesterberg in Naumburg. Sucht er hier vielleicht Unterstützung? Kamerad Loewe aus Naumburg (Saale) sprach auf der Führertagung 1931 "das Gelöbnis der Treue zu Duesterberg". Über seinen Untergang schreibt Volker R. Berghahn (1965): " . einer entdeckte sofort einen Unterschied zwischen Hitlers Vorstellungen von einem "Dritten Reich" und seinen eigenen: der Zweite Bundesführer Theodor Duesterberg. Seine politische Vergangenheit machte es ihm jedoch unmöglich, offen gegen die neue Regierung aufzutreten. Er opponierte daher hinter den Kulissen und wollte sich mit dem Platz, den Seldte für den Stahlhelm innerhalb der "nationalen Revolution" erhandeln konnte, nicht zufriedengeben." Zwischen dem Stellvertreter und Vorsitzenden des Bundes der Frontsoldaten gab es allerdings schon früher Reibungen. Immerhin stand Seldte, als letztes Jahr die Abstammungsfrage von Duesterberg aufkam, zu ihm. Ernst Röhm befiehlt am 2. August 1933, ruft Theodor Duesterberg 1950 in Der Stahlhelm und Hitler in Erinnerung, die vollständige Eingliederung des Stahlhelms in die SA. "Hunderttausende ehemalige Angehörige des aufgelösten "Reichsbanners" wie des gleichfalls aufgelösten "Roten Fronkämpferbundes" waren in den Stahlhelm eingetreten, um dort Schutz zu finden, einige auch, um politisch zu wühlen." (Duesterberg) Vorausgegangen war der so genannte Stahlhelm-Putsch am 27. März 1933, bei dem die SA die Wehrorganisation in Braunschweig entwaffnete. Noch einmal treten sie in Reih und Glied an. Im Ergebnis der Gleichschaltung und Umgründung nennen sie sich jetzt Nationalsozialistischer Deutscher Frontkämpferbund. Heute ist der 17. Juni 1934. Die Bezirksgruppe Naumburg-Stadt will im Bürgergarten die alten Kämpfer Jahrgang 1919 bis 1924 ehren. Früh am Morgen treten sie auf dem Holzmarkt an. Bezirksgruppenführer Altenburg übernimmt das Kommando: Stillgestanden. Richt` euch! Die Augen links! Unterlandesführer Rechtsanwalt Loewe erscheint und begrüsst sie mit Front heil, alte Kämpfer!. Begleitet vom SA-Spielmannszug M. 38 marschieren sie zum Gottesdienst in den Dom. Superintendent Moehring hält die Predigt. Dann Gebet und Segen. An der Spitze des Zuges ziehen die alten Kämpfer in den Bürgergarten. Vor dem Langemarck-Denkmal nehmen sie Aufstellung. Kamerad Loewe legt einen Kranz nieder. Mit entblössten Haupt singen sie das Lied vom guten Kameraden. Dann ehren sie die alten Kämpfer, die seit der Gründung der hiesigen Ortsgruppe dabei waren. Kamerad Loewe sprach tief zu Herzen gehende Worte zu denen, die bereits auf der Liste bei der Organisation Eschrich standen. "Ich sah sie schon, in der Einwohnerwehr wo sie als Führer oder Mannen für Naumburg sich einsetzten, wo Männer wie Altenburg, Banse, Forwergk und Reichardt uns führten. Ich sah sie bei geheimen Sitzungen und noch heimlicherem Tun ...." "Unser geliebtes deutsches Vaterland, unser hochverehrter Reichspräsident Generalfeldmarschall von Hindenburg, unserer Führer und Kanzler Adolf Hitler, unser Bundesführer Reichsarbeitsminister Seldte und unser heissgeliebtes deutsches Vaterland: Front heil." Es erklingt der Vers des Deutschland- und Horst-Wessel-Liedes.
1935 steht der Stahlhelm unter Beobachtung der Stapo Halle. Der Leiter der Staatspolizeistelle für den Regierungsbezirk Merseburg teilt am 9. September 1935 dem Geheimen Staatspolizeiamt Berlin in der Prinz-Albrecht-Straße mit:
Anfang November 1935 wird der Stahlhelm aufgelöst.
Abschluss des Wahlkampfes. [Bericht über eine Wahlversammlung der Deutschnationalen Volkspartei am 1. Mai 1924 in Naumburg]."Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 3. Mai 1924 Berghahn, Volker R.: Das Ende des "Stahlhelm". In: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte. München, Jahrgang 13 (1965) Heft 4, Seite 446 bis 448 Berghahn, Volker R.: Der Stahlhelm. Bund der Frontsoldaten 1918-1935. Droste Verlag, Düsseldorf 1966 Der Alte Dessauer, Kampfblatt der nationalen Frontsoldaten, der vaterländischen Frauen und Jugendbewegung. 5 (1928) 39, 29. September 1928 Der Stahlhelm und die kommenden Wahlen. (Vollversammlung zur Neuwahl des Führers der Stahlhelm Ortsgruppe Naumburg am 6. Februar 1928.) "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 28. Februar 1928 Die Naumburger Kundgebung des Stahlhelms. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 18. April 1931 [Duesterberg] Vortrag Duesterberg. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 15. Dezember 1923 Der "Stahlhelm-Staat". "Vorwärts. Berliner Volksblatt. Zentralorgan der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands." Berlin, den 27. November 1925 Duesterberg-Rede zur Wahlversammlung der Deutschnationalen Volkspartei am 1. Mai 1924 in Naumburg In: Abschlusse des Wahlkampfes. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 3. Mai 1924 Duesterberg, Theodor: Stahlhelm-Politik. Ansprache des 2. Bundesführers Herrn Oberstleutnant a. D. Duesterberg am 2. Oktober 1931. Nationalclub von 1919 e.V. Hamburg, Nummer 3, 1931 [Duesterberg, Über] Sozialistische Experimente - der Stahlhelm. Der Reichswart. Graf E. Reventlov. 11 Jahrgang, Nummer 19, Berlin, den 9. Wonnemond (Mai) 1930, Seite 1 Ersil, Wilhelm: Aktionseinheit stürzt Cuno. Zur Geschichte des Massenkampfes gegen die Cuno-Regierung 1923 in Mitteldeutschland. Dietz Verlag, Berlin 1963 Festschrift zum 4. Reichsführertagung des Stahlhelm-Studentenrings "Langemarck" im Stahlhelm B.d.F. zu Naumburg a. d. Saale vom 8. Juni bis 11. Juni 1933 Finker, Kurt: Die militaristischen Wehrverbände in der Weimarer Republik. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, XIV. Jahrgang, Berlin 1966, Heft 3, Seite 357 bis 377 Führertagung des Landesverbandes Mitteldeutschland des Stahlhelms (B.d.F.) am 1. November 1931 in Eisleben. Herausgegeben vom Landesverband Mitteldeutschland des Stahlhelms, Halle a.S., Magdeburger Straße 66 [1931] Graff, Sigmund: Gründung und Entwicklung des Bundes. In: Seldte, Franz (Herausgeber): Der Stahlhelm. Erinnerungen und Bilder aus dem Jahre 1918-1933. Band 1. Stahlhelm-Verlag GmbH Berlin 1934, Seite 19-107 Graff, Sigmund: Der Stahlhelm als Träger der deutschen Freiheitsbewegung. In: Der Stahlhelm. Band 1. Erinnerungen und Bilder aus den Jahren 1918-1933, Stahlhelm Verlag, Berlin 1932, Seite 63 bis 107 Großes Waffenlager in Naumburg ausgehoben! "Volksbote. Sozialdemokratisches Organ für die Kreise Zeitz, Weissenfels, Naumburg". Zeitz, den 9. November 1931 [Jüttner, Max: Rede zum Stahlhelm-Volksentscheid. In: ] Warum Volksentscheid?. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 1. August 1931 Jüttner, Max: Führung, Aufgaben und Tätigkeit der SA und Nürnberger Prozess. Denkschrift vorgelegt von dem ehemaligen SA-Gruppenführer Max Jüttner, ständiger Stellvertreter des Stabschefs der SA. Institut für Zeitgeschichte München. Archiv 635 / 52 Klotzbücher, Alois: Der politische Weg des Stahlhelms, Bund der Frontsoldaten, in der Weimarer Republik. 1965 Könnemann, Erwin: Einwohnerwehren und Zeitfreiwilligenverbände. Ihre Funktion beim Aufbau eines neuen imperialistischen Militärsystems (November 1918 bis 1920), Deutscher Militärverlag, Berlin 1971 Lukács, Georg: Deutsche Literatur während des Imperialismus. Aufbau Verlag, Berlin. 1 bis 10. Tausend, ohne Jahresangabe Maercker, Georg: Vom Kaiserheer zur Reichswehr. Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Revolution. Verlag K. F. Koehler, Leipzig 1921 [Munzinger] Max Jüttner. Munzinger. Wissen das zählt. http://www.munzinger.de/search/portrait/Max+J%C3%BCttner/0/1439.html Naumburg. Kappstadt im Kriegszustand. "Volksbote. Sozialdemokratisches Organ für die Kreise Zeitz, Weissenfels, Naumburg". Zeitz, den 3. August 1923 Ossietzky, Carl von: Deutschland ist ... In: Carl von Ossitzky. Publizistik aus den Jahren 1913 -1933. Aufbau Verlag, Berlin Weimar 1970, Seite 135 bis 145 (Abdruck eiens Aufsatzes aus der "Die Weltbühne, Berlin, den 7. Mai 1929) Neues Urteil in Naumburg. "Der Vorwärts. Berliner Volksblatt. Zentralorgan der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands". Berlin, den 20. Februar 1931 Naumburger Stadtverordneten-Versammlung. "Volksbote. Sozialdemokratisches Organ für die Kreise Zeitz, Weissenfels, Naumburg". Zeitz, den 26. November 1930 Noch ist der Kampf
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Bildnachweis: Max Jüttner. Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Juettner.jpg. (Licensing This image is a work of a U.S. Army soldier or employee, taken or made as part of that person's official duties. As a work of the U.S. federal government, the image is in the public domain. Bildunterschrift, English: Max Jüttner (1888-1963) at the Nuremberg Trials. Jüttner was SA-Member and from 1935 - 1945 Chief of SA-Führungshauptamt. This photograph of Jüttner (probably as a witness) was taken by US Army photographers on behalf of the Office of the U.S. Chief of Counsel for the Prosecution of Axis Criminality (OUSCCPAC, May 1945 - Oct. 1946) or its successor organization, the Office of Chief of Counsel for War Crimes (OCCWC, Oct. 1946 - June 1949). - Das Bild wurde digital bearbeitet und beschnitten. |
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Autor:
Detlef Belau | Geschrieben: |
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